Museumsaufbau

1 Flur

Das rund 200 qm große Museum betritt man eben­ erdig durch einen langen Ausstellungsflur mit großen Wandtafeln und Bildern zur frühen Kinder­betreuung und -pflege vom 18. bis 19. Jahr­hundert. Im offenen Seitenraum befindet sich eine Sammlung von Außenspielzeugen der letzten 100 Jahre.

2 Veranstaltungsraum

Dieser Seminar- und Sonderausstellungsraum ist bestückt mit Vitrinen, Regalwänden und ca. 20 Sitz­ plätzen um 2 Tische. Er ist der zentrale Treffpunkt für eine Einführung in die Museumsschwerpunkte. Da dieser Raum ausgestattet ist mit einer Teeküche, Leinwand und Flipchart, kann er auch für Fort­bildungen oder Konferenzen angemietet werden.

3 1970er Jahre

Der Kindergartenraum der 70er Jahre ist aus­ge­stattet mit original Möbeln, Büchern, Spiel- und Beschäftigungsmaterialien in der klassischen Raumaufteilung: Bau- Spiel-, Puppen und Leseecke und ist für Erwachsene und Kinder ein Highlight mit hohem Erinnerungspotential. Wandtafeln verweisen auf die pädagogische Neuorientierung an der Lebenssituation der Kinder und den ent­sprechenden Veränderungen in den 1970er Jahren, manifestiert durch das 1. Kindergartengesetz in NRW, der Gründung von Kinderläden bzw. Eltern­ initiativen in dieser Zeit, und der Einrichtung von Vorschulen für fünfjährige Kinder als Modellversuch, um einer Bildungsarmut entgegenzuwirken.

4 Krippe

Original sind nach der Wende aus einer Krippe in der DDR Möbel, Spiel- und Beschäftigungs­materialien aus den 70er und 80er Jahre zu betrachten, zu dem auch ein Krippenwagen für 6–10 Kindern gehört. Im Vergleich zum Westen hatte die Krippenerziehung in der DDR einen hohen Stellenwert, um Frauen nach der Geburt den schnellen Wiedereintritt in die Berufstätigkeit zu ermöglichen und die Kinder ab 8 Wochen von spezialisierten Krippenerzieherinnen ideologisch besser beeinflussen zu können. In Westdeutschland war aus diesem Grund die Krippe unerwünscht. Erst in den 1980er Jahren entstand in NRW die Sonderform: „Kleine altersgemischte Gruppe“, in der neben den Kindergartenkindern auch Kinder ab 4 Monaten aufgenommen werden konnten. Das Kleinstkindspielzeug von Hugo Kückelhaus ist in einer Vitrine gesondert ausgestellt.

„Er ent­warf diese Spielzeuge unter dem Eindruck der Fröbelpädagogik und einer an Bedeutung gewinnenden Entwicklungspsychologie.“
(Zitat: Kückelhaus-Gesellschaft)

5 Pädagogen

In diesem Raum werden die drei bekanntesten pädagogischen Konzepte der Kleinkindpädagogik von Fröbel, Montessori und der Waldorfpädagogik mit ihren didaktischen Spiel- und Arbeitsmaterialen vor- und gegenübergestellt. Grundlage der päda­gogischen Arbeit aller drei Pädagogen war die selbständige Erfassung des Materials mit der das Kind in die Lebenswelt der Erwachsenen eingeführt werden sollte. So entwickelte F. Fröbel seine 29 Spielmöglichkeiten für Kinder, Maria Montessori ihr Arbeits- und Sinnesmaterial nach bestimmten physikalischen Eigenschaften geordnet. In der Waldorfpädagogik nach R. Steiner wurde die Arbeit mit Naturmaterialien in den Vordergrund gestellt, um den Kindern kreative Gestaltungsmöglichkeiten zu bieten. In Vitrinen finden Sie anschaulich eine breite Palette dieser Spiel-, Arbeits- und Beschäftigungsmaterialien.

6 Ausbildung

Mit dem ersten Kindergarten von Friedrich Fröbel stellte sich die Frage nach einer ausgebildeten, pädagogischen Fachkraft zur Pflege und Erziehung von Kindern. Als reiner Frauenberuf wurden die Kindergärtnerinnen zunächst in privaten oder kirchlichen später staatlichenBerufs­fachschulen ausgebildet. Es entstand über die Jahre ein Ausbildungskonzept mit schulischen Fächern begleitet von praktischer Hospitation und der Übernahme von Verantwortung vor Ort, das bis heute in dieser Form praktiziert wird. Daneben finden die Besucher Informationen über die Erzieherrolle im Nationalsozialismus mit dem Schwerpunkt der Volksgemeinschafts­ erziehung und über die pädagogische Neuaus­ richtung der Erzieherausbildung in den 1970er bis 1990er Jahren unter der neuen Einbeziehung des männ­lichen Erziehers und dem noch aktuellen Ziel, die Ausbildung an einer Fach­hochschule mit internationaler Anerkennung zu absolvieren.

7 Schätzchenraum

Für das Spiel und die Kinderbeschäftigung zu Hause bot die Industrie vielfältige Materialien im letzten Jahrhundert an, die in diesem Raum zu finden sind: Puppen, Stofftiere. Puppenstuben Puppenwagen, Bilderbücher, Brett- und Tisch­ spiele etc. Auch hier kommt so mancher Besucher ins schwärmen. Allerdings waren diese weitest­ gehend den Kindern des Bürgertums vorbehalten und erst das Konzept des Kindergartens bein­haltete, dass alle Kinder davon profitierten.

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